INTERNATIONALES SYMPOSIUM
DIE LIEBE (ʿišq), VON DER METAPHER ZUR WIRKLICHKEIT
INTERDISZIPLINÄRE THEORETISCHE UND PRAXISORIENTIERTE STUDIEN ZUR LIEBE
Der Begriff ʿišq, verstanden als intensive und pathetische Liebe, bei der sich der Liebende ganz dem Geliebten hingibt, ihm so sehr zugeneigt ist, dass alles außer dem Geliebten ausgeblendet ist“, bezeichnet die leidenschaftliche Neigung und Liebe zu einer Person oder einem Objekt. Vermutlich wurde der Begriff vonʿašaqa abgeleitet, was Schlinggewächs bzw. Efeu bedeutet. Denn so, wie der Efeu/die Schlingpflanze das Wasser des umschlungenen Baumes aufsaugt und sie verwelken lässt, gar austrocknet, treibt die ergreifende Liebe den Liebenden dazu, sich von allem außer der Geliebten abzuwenden, einzugehen, zu verblassen, bis hin sogar dem Tode ins Auge zu sehen.
Keine intellektuelle Strömung oder Wissenschaft, die sich mit der Lebenswelt des Menschen beschäftigt und sowohl theoretisch als auch praktisch bestrebt ist, das Wesen des Menschen zu verstehen, hat die Liebe ausblenden können. Aus diesem Grund können wir annehmen, dass die Liebe eines der grundlegenden Phänomene der menschlichen Lebenswelt ist. Denn der Mensch ist weder ein rein materielles/physikalisches noch ein bloß rationales Wesen, das sich ausschließlich nach der Ursache-Wirkungs-Beziehung (Kausalität) zwischen den Ereignissen positioniert. Im Gegenteil, der Mensch hat eine spirituelle Dimension, einen emotionalen Neigung eine Innenwelt, die seine Außenwelt die meiste Zeit dominiert. Aus diesem Grund können wir sagen, dass die spirituelle Seite des Menschen oft die rationale Seite überwiegt.
Mal prüft der Mensch seine eigene Existenz aber auch andere Wesen, Gegenstände und Ereignisse auf rationale Weise, mal aus einer geistig-spirituellen Perspektive. So schreibt er dem Sein, den Dingen und Ereignissen sowohl rational als auch spirituell, sogar metarational einen Sinn zu. Die Untersuchung der menschlichen Lebenswelt hinsichtlich dieser vielfältigen Sinngebungsweisen zeigt deutlich, dass in ihr die Liebe den mächtigsten/fundamentalsten Einfluss besitzt. Daher sind wir der Überzeugeng, dass die Liebe im Mittelpunkt des geistigen Interesses stehen und wissenschaftlich untersucht werden sollte. Aus diesem Grund haben wir als Theologische Fakultät der Universität Çanakkale und das Institut für Sufi- Forschung der Universität Üsküdar beschlossen, ein Symposium über die Liebe unter dem Titel "Love, From Metapher to Truth" zu veranstalten. Ziel ist es, sämtliche Erscheinungsformen der Liebe in der Welt des Menschen zu studieren. Das Symposium soll Studien zur Liebe in den Bereichen der Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaften sowie Kunst und Ästhetik umfassen. In diesem Zusammenhang fühlen wir uns durch ihre Beiträge zu unserem Sympositium geehrt. Für die wertvollen Beiträge danken wir ihnen im Voraus und wünschen ihnen viel Erfolg bei ihrer Arbeit.
24-26. Dezember 2021, Çanakkale Onsekiz Mart Üniversitesi İlahyat Fakültesi İçdaş Kongre Merkezi. Istanbul Üsküdar Üniversitesi Nermin Tarhan Konferans Salonu. Das Symposium wird außerdem virtuell über das Programm „Zoom“ stattfinden.
Interessenten können sich bir zum 29.11.2021 mit einem Themenvorschlag und Abstract an asksempozyumucomu.edu.tr für einen Vortrag bewerben. Die Einreichung sollte beinhalten: Themenvorschlag und Abstract (ca.250 Wörter)